Diese Trends sollten Cannabis Founders 2020 unbedingt angehen

Falk Altenhöfer
4 min readJan 13, 2020

Analyse. Cannabis-Startups.com schaut in die Glaskugel. Mit welchen Themen beschäftigen sich Cananbis-Startups gerade?

Der Hanfwirkstoff CBD und Tee könnten zwei Food-Trends des Jahres 2020 werden.

Der Hype um Avocados, Matcha und Smoothiebowls ist wieder abgeflacht. Stattdessen wurde in Deutschland in diesem Jahr der Beyond Meat Burger gefeiert und Kombucha getrunken.

Das Team um Falk Altenhöfer hilft jungen Firmen aus der Cannabis-Branche bei der Entwicklung und Skalierung von Produkten. Sie leiten den Kölner Ableger von israelischen, kolumbianischen und deutschen Investoren um europäische Startups im Aufbau in Deutschland zu unterstützen. Ein Blick auf die Mitglieder und Bewerbungen lassen Trends erkennen, die von zahlreichen Gründern in Angriff genommen werden.

Über unsere Partner haben wir alle Bewerbungen zugeschickt die letztes Jahr eingeangen sind.

Wir haben diese Informationen und Expertenstimmen zusammengetragen und versucht, daraus Prognosen für die Cannabis-Trends des kommenden Jahres abzuleiten.

1. Öle, Honig und Tee aus CBD als Kosmetik

Der Wirkstoff der weiblichen Hanfpflanze ist groß im Kommen. Die Zutat soll beruhigend und entzündungshemmend wirken, ist in Deutschland bislang aber nicht als Lebensmittel zugelassen. Dennoch trauen sich vermehrt Gründer auf den Markt, die Öl, Honig oder Tee mit CBD verkaufen. Sie gehen einen Umweg und bieten ihre Produkte offiziell als Kosmetik an. Selbst Hundefutter mit Cannabisextrakten gibt es schon. In den USA wächst der CBD-Markt rasant, 2024 soll er rund 18 Milliarden Dollar groß sein.

2. Snacks und Riegel

Schluss mit üppigen Menüs. Trendforscherin Rützler glaubt, dass wir 2020 flexibler essen und viele kleine Mahlzeiten statt einer großen zu uns nehmen werden. Dafür spricht die steigende Zahl an Neugründungen, die ballaststoffreiche Riegel, Paleo-Kekse und Schoko-Würfel produzieren. Whole Foods bestätigt diesen Trend. Die Supermarktkette hat ihre Filialbesitzer gefragt, welche Produkte die Kunden am meisten kaufen. Mit dabei sind frische Snacks aus dem Kühlschrank und gesundes Fertigessen.

Zukunftsinstitut@zi_news

Die Snackification ist in vollem Gange, das Ende der Mahlzeiten wie wir sie kennen, ist eingeläutet. #Zukunft #Foodporn #Snackification #bowls #DreiGängeMenu #DreiSnacksMenu #Foodie #Nomnom https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/food/snackification-das-ende-der-mahlzeiten-wie-wir-sie-kennen/ …

Clean Eating hat auch Einzug in den Gesundheitsbereich genommen. „2020 werden Themen wie Beauty-Food, Verdauungsoptimierung oder auch funktionale Lebensmittel stärker im Mainstream ankommen“. Was früher Magnesiumtabletten und Elektrolyte waren, sind heute Vitamincocktails mit pflanzlichen Extrakten — oder eben CBD. Die Produkte heißen beispielsweise Inner Beauty und Energy Boost und umfassen Nährstoffe für Haustiere, pflanzliche Mittel für eine bessere Haut und Vitaminpillen für mehr Energie. Selbstoptimierung und Personalisierung sind hier die Stichwörter.

4. Tierische Ersatzprodukte

Um den veganen Beyond Meat Burger ist 2019 ein großer Hype entfacht. Der US-Konkurrent Impossible Foods könnte im nächsten Jahr auch nach Deutschland kommen. Der Hersteller des Fleischersatzes hat im Herbst bei der EU einen Antrag auf die Zulassung seines „blutenden“ Häm-Proteins gestellt. Obendrein melden mehr Gründer Firmen für vegane Milch an. „Während die USA Vorreiter bei den Hightech-Alternativen zu tierischen Produkten sind, formieren sich nun auch in Europa vergleichbare Firmen mit starkem Biotech-Hintergrund“, sagt Neuß. In den USA verdienen Startups mit Hafermilch und Molke, die im Reagenzglas hergestellt wird, viel Geld. Das Startup Perfect Day hat für seinen Drink aus gezüchteten Molkeproteinen Mitte Dezember ein 125-Millionen-Euro-Funding bekommen. Der US-Molkereikonzern Dean Foods musste im November sogar Insolvenz anmelden, weil die Konsumenten seltener Kuhmilch kauften.

5. Agrarplattformen

Die Nachfrage nach Lebensmitteln direkt vom Erzeuger steigt und könnte 2020 noch größer werden. Daher bemühen sich Gründer, Plattformen oder logistische Lösungen zu entwickeln, auf denen sie Bauern mit Endverbrauchern verknüpfen können, sagen die Experten.

Eines der neu gegürndeten Startup ist Light+Fog.

7. Alkoholfreie Spirituosen

Der Trend nach bewusster Ernährung spiegelt sich auch im Alkoholkonsum wider. Anstatt Gin Tonic, Weißwein und Aperitif kommen vermehrt alkoholfreie Varianten auf den Markt.

Außerdem: Im Sommer übernahm der Spirituosenkonzern Diageo die Mehrheit an der prozentlosen Londoner Gin-Kopie Seedlip und zeigte damit, dass er auf den Erfolg alkoholfreier Getränke setzt.

8. Tee

Hagebutten- und Pfefferminztee waren gestern. Die Daten von Startupdetector zeigen, dass sich in den vergangenen Monaten vermehrt Startups mit funktionalen Tees auf den Markt wagen. Die Inhaltsstoffe sollen den Blutdruck senken oder Energie spenden — auch hier könnte CBD eine Trend-Zutat sein. Der Exit des Wiesbadener Tee-Startups Fitvia im vergangenen Sommer zeigt, dass auch die Industrie an alternativen Rezepturen interessiert ist.

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Falk Altenhöfer

I write for Product-Makers in the Cannabis Industry and beyond. I like society and tech. I write in german.